Zehn Energiespartipps für Ihren Haushalt

Klimawandel, der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen und steigende Energiepreise erfordern überall einen sparsameren Umgang mit Energie. Auch in Haushalten, wo allein 86 % des Energieverbrauchs auf Heizung und die Warmwasseraufbereitung entfallen (Quelle: Statistischen Bundesamt), gibt es Einsparpotentiale. Mit unseren Tipps wollen wir Ihnen helfen, im Alltag Energie und damit auch Kosten zu sparen.

Grundsätzlich richtet sich die optimale Raumtemperatur nach dem Verwendungszweck des Raumes sowie den Bedürfnissen der einzelnen Bewohner. So kann es in der Regel im Flur kühler sein, als im Wohnzimmer, in dem Sie sich wesentlich länger aufhalten. Neben dem eigenen Wohlbefinden spielen aber auch ökologische und ökonomische Faktoren eine Rolle, um die optimale Temperatur für sich zu finden.

Eine pauschale Aussage zur optimalen Raumtemperatur ist jedoch nicht möglich, da die Raumtemperatur von vielen Faktoren abhängt. So kommt es beispielsweise darauf an, wie viele Personen sich und wie lange im Zimmer aufhalten und ob diese Personen aktiv sind. Darüber hinaus können auch bauliche Aspekte eine Rolle spielen. In weniger gut gedämmten Wohnbereichen muss mehr geheizt und die Raumtemperatur höher gewählt werden, da sich diese Räume möglicherweise schneller abkühlen.

1. Einstellung der Raumtemperaturen

Der klassische Weg, den viele kennen, ist die Regelung der Raumtemperatur über den Thermostatkopf am Heizkörper. Auf den meisten Thermostatreglern befinden sich fünf Stufen. Die folgende Tabelle zeigt Ihnen, welche Temperatur jeweils dahintersteckt. Dies sind jedoch Richtwerte, da Thermostate keine geeichten Messinstrumente sind.

Beachten Sie bitte, dass die angegebenen Werte Solltemperaturen sind, also die Temperatur, die im Raum erreicht werden soll. Ist diese erreicht, fließt zunächst einmal kein neues Heizwasser durch den Heizkörper. Das kleine Thermostatventil reguliert diesen Durchfluss.

Die Raumtemperaturen sollten auf die jeweilige Raumnutzung abgestimmt werden. Während im Wohnzimmer 20 bis 22 °C angenehm wirken, reichen in der Küche und im Schlafzimmer 18 °C aus. Für Badezimmer werden etwa 24 °C empfohlen.

In ungenutzten Räumen einer Wohnung genügt eine Raumtemperatur von 16 °C. Dieser Wert sollte allerdings nicht unterschritten werden, um Wärme aus anderen Räumen nicht abzuleiten. Die obengenannten Temperaturen sind Richtwerte der DIN EN 12831.

Thermostatstufen Übersetzung in Temperatur
1 12 °C
2 16 °
3 20 °C
4 24 °C *
5 28 °C *
* Stufe 4 wird nur in Bad- und WC- Räumen, welche mit Heizkörpern ausgerüstet sind, oder durch Zusatzbeheizung mit Elektrostrahlern erreicht. Die Einstellwerte von 22 °C bis 28 °C der Stufen 4 bis 5 sind nur theoretisch möglich. Praktisch können sie aber nicht erreicht werden, da das anlagentechnische Betriebssystem das aus Betriebskostensicht einschränkt.

2. Absenkung der Raumtemperatur

Laut dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW) spitzt sich die Situation rund um die Gasversorgung weiter zu. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat in der Pressekonferenz von Minister Habeck am 12.05.2022 erneut darauf hingewiesen, dass die Reduktion des Gasverbrauches oberstes Gebot ist. Eine Absenkung der Raumtemperatur um zwei Grad senkt den Energieverbrauch um ca. sechs Prozent. Es wird empfohlen, dass

  • Wohnräume (auch Badezimmer und Toilette) Montag bis Donnerstag in der Zeit von 06:00 bis 21:00 Uhr, Freitag von 06:00 bis 21:30 Uhr, Samstag von 06:30 bis 21:30 Uhr und Sonntag von 06:30 bis 21:00 Uhr eine Zimmertemperatur von 20 °C erreichen. Bei Abwesenheit (Arbeit, Urlaub) lassen sich die Temperaturen problemlos auch verringern.
  • Des Weiteren kann die Temperatur bereits zwei Stunden vor dem Zubettgehen abgesenkt werden. Man darf aber nicht vergessen, dass das Heizungssystem träge ist und eine gewisse Zeit braucht, um sich auf die gewünschte Temperatur einzustellen. Auch wird das Raumklima subjektiv und von den jeweiligen Personengruppen unterschiedlich wahrgenommen.

3. Heizkörper

Wird ein Heizkörper verdeckt (Gardinen, Sofas, etc.) können die Thermostate die Raumtemperatur nicht korrekt messen, da die vorgestellten Gegenstände bis zu einem Fünftel der von Ihrer Heizung abgegebenen Wärmeleistung binden.

4. Effizient lüften

Fenster dürfen nicht dauerhaft in Kippstellung verbleiben. Ein drei- bis viermal täglich durchgeführtes Stoßlüften für jeweils zwei bis fünf Minuten optimiert die Energieeffizienz. Vor dem Lüften sollte natürlich die Heizung abgestellt werden.

5. Heizen auf niedrigem Niveau

Anstelle eines bei Wärmebedarf besonders starken Heizens, durch das ein insgesamt hoher Energieverbrauch entsteht, sollte eher auf einem geringen, aber kontinuierlichen Verbrauchsniveau geheizt werden.

6. Sparduschkopf und Durchflussbegrenzer nutzen

Perlstrahler und Wassermengenregler können bis zu 50 % Wasser sparen, da sie den Wasserstrahl an der Mischbatterie optimieren und dem Wasser Luft beimischen. Somit sinkt der Verbrauch bei gleichbleibendem Reinigungskomfort.

7. Wäsche und Geschirr effizient reinigen

Wasch- und Geschirrspülmaschinen sollten voll beladen werden. Dank moderner Kaltwaschmittel und Öko-Waschprogrammen, reinigen die Geräte auch bei niedrigen Temperaturen zufriedenstellend.

8. Standby-Modus vom Netz trennen

Gönnen Sie Ihren Geräten eine Pause. Verwenden Sie Verteilerstecker mit eingebautem Ausschalter. So verhindern Sie, dass Geräte im Standby-Betrieb unnötig Strom verbrauchen. Achten Sie beim Kauf auf die Energieeffizienzklassen.

9. Sparpotentiale Kühlschrank

Eine Kühltemperatur von sieben Grad ist ausreichend. Warme Gerichte sollten erst abkühlt sein, bevor diese in den Kühlschrank gestellt werden. Stellen Sie Ihre Kühlgeräte nicht in unmittelbare Nähe von Herd oder Heizung auf. Gefrierschränke sollten regelmäßig abgetaut werden.

10. Die richtige Beleuchtung

Der richtige Umgang mit der Beleuchtung in Ihrem Zuhause birgt enormes Stromsparpotenzial. Schalten Sie das Licht aus, wenn Sie den Raum verlassen. Den gesamten Wohnraum zu beleuchten, ist nicht sinnvoll. Schalten Sie nur in den Räumen das Licht an, in denen Sie es wirklich benötigen. Nutzen Sie LED-Leuchtmittel.